Vom Bergdorf Güzelbag, 25 km nördlich Alanyas sind es etwa 6 km über schmale Strassen und zum Teil schlechte Feldwege, dann findet man rechts vom Pfad ein steinernes Grabmahl und einige Steinsärge in einem Feld.
Vom Bergdorf Güzelbag, 25 km nördlich Alanyas sind es etwa 6 km über schmale Strassen und zum Teil schlechte Feldwege, dann findet man rechts vom Pfad ein steinernes Grabmahl und einige Steinsärge in einem Feld.

Auf der anderen Seite führt eine in den Fels geschlagene ausgewaschene Treppe hinauf in die Ruinen von Colyabrassos. Es stehen nur noch die Eckpfeiler des Tempels, das Dach und die Seitenwände sind eingestürzt! Von machen Häusern sind noch die Grundrisse zu erkennen und es liegen überall Steinquadern herum. Die exakt behauenen Granitblöcke und die Verzahnungen in den heruntergestürzten Dachsteinen lassen auf hervorragende Baumeister schließen. Man sieht, die Statik stützt sich nur auf die genaue Passform der Steine, es wurde keinerlei Zement oder Mörtel verwendet.

Leider ist über die Stadt fast nichts bekannt, zusätzlich wird sich der interessierte Besucher wundern wovon Colyabrassos vor etwa 3000 Jahren in solch unwegsamem Gelände existieren konnte. Zum Meer sind es mindestens 15 km Luftlinie und auch das sich eine größere Handelsstrasse in diesem unwegsamen Gelände befunden haben sollte ist schwer vorstellbar. Die Bauweise beweist Hellenistische Besiedlung, nach der Zerstörung, ob durch Erdbeben oder Krieg, scheint diese Stadt auch durch keine andere Völkergruppen mehr besiedelt gewesen sein.

Colyabrassos ist nicht touristisch erschlossen, bietet aber dem Historisch interessierten Besucher reiche Möglichkeiten zur Nachforschung auf eigene Faust! Außerdem eröffnet schon der Weg hinauf nach Colyabrassos diverse Ausblicke auf die wunderschöne Kulisse des Taurus Gebirges sowie einen Einblick in die Lebensgewohnheiten in Türkischen Bergdörfern. Der Motorradfahrer wird sich über die kurvige Bergstrasse freuen, beim Auto wählt man am besten den Jeep, ein normaler PKW müsste schon 2 km vor Colyabrassos abgestellt werden da die ‘Strasse’ zu schlecht ist.

Es sind nur 25 km von der Türkischen Riviera aber es ist weit weit entfernt vom Massentourismus!

Tipp: kombinierbar mit dem Besuch der‚ ’ucansu şelalesi’ (Fliegendes Wasser) das ist der beeindruckende Wasserfall in dem der Alara Fluss entspringt. Stop bei ’Yakup’s’ ein sehr einfacher türkischer Imbiss mit freundlicher Bedienung, guten Forellen und den vielleicht kleinsten Toiletten der Welt.

Martin Bernhart